CBD Medikamente – gibt es das?

CBD Medikamente – gibt es das?

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In den letzten Jahren hat sich viel getan, wenn es um den medizinischen Einsatz von Cannabis geht. Schmerzpatienten haben die Möglichkeit Cannabis vom Arzt verschrieben zu bekommen und es aus der Apotheke über die Krankenkasse zu beziehen. Doch wo liegt der Unterschied zwischen handelsüblichem CBD Öl und CBD bzw. Cannabis Medikamenten? Wir klären auf.  

In den letzten Jahren hat sich viel getan, wenn es um den medizinischen Einsatz von Cannabis geht. Schmerzpatienten haben die Möglichkeit Cannabis vom Arzt verschrieben zu bekommen und es aus der Apotheke über die Krankenkasse zu beziehen. Doch wo liegt der Unterschied zwischen handelsüblichem CBD Öl und CBD bzw. Cannabis Medikamenten? Wir klären auf.  

Verschreibungspflichtige Medikamente 

Auf der einen Seite gibt es Cannabis-Medizin, die nur vom Arzt verschrieben werden kann. Hierunter lassen sich noch einmal zu Gruppen erkennen: 

  1.     THC-haltige Medizin 

In bestimmten Fällen ist es mittlerweile in Deutschland zulässig, dass ein Arzt ein THC-haltiges Medikament verschreibt. Dieses enthält neben dem psychoaktiven Cannabinoid meist auch CBD und weitere Inhaltsstoffe der Cannabis-Pflanze. Der THC-Anteil in diesen Medikamenten ist mitunter sehr hoch, weshalb tatsächlich ein gezielter Rausch ausgelöst wird, der für den Patienten beispielsweise mit einer Linderung seiner Schmerzen / Symptome einhergeht. 

Durch den hohen THC-Gehalt und das berauschende Potential sind diese Medikamente jedoch vom Betäubungsmittelgesetzt erfasst und werden nur unter hohen Anforderungen verschrieben. Eine Selbstmedikation scheidet so aus. 

  1.     CBD-haltige Medizin 

Auch wenn CBD allgemein als Nahrungsergänzungsmittel legal und frei verkäuflich ist, gibt es Präparate, die nur von einem Arzt verschrieben werden. Das hat damit zu tun, dass Cannabidiol nicht als Arzneistoff zugelassen ist und dementsprechend nicht als Medikament deklariert werden darf. 

Epidiolex ist eines dieser CBD-Medikamente, die langsam auf den Markt kommen. Oft sind diese Medikamente sehr hoch dosiert und für den Alltagsgebrauch schlicht zu konzentriert und schwierig zu dosieren. Außerdem steigt mit steigender Dosis die Wahrscheinlichkeit, Nebenwirkungen über sich ergehen lassen zu müssen. Ab einer Dosierung von 1000 mg pro Tag wurden vermehrt Nebenwirkungen festgestellt (Müdigkeit, Durchfall, weniger Appetit). Therapeutisch hat sich aber herausgestellt, dass hohe Dosierungen CBD bei bestimmten Krankheitsbildern (z.B. Epilepsie) durchaus beeindruckende Erfolge bringen können (durchschnittlich 54 % weniger Anfälle nach nur 12 Wochen). 

  1.     CBD- und THC-haltige Medizin

In den meisten Fällen soll aber ein Kombinationsprodukt verabreicht werden. Hier trifft die psychoaktive Wirkung des THC auf die des CBD – es wird davon ausgegangen, dass beide Stoffe eine Symbiose eingehen und ihre Wirkung jeweils abrunden.  

Tatsächlich soll das CBD die unerwünschten Wirkungen des THCs lindern können. So wirkt es dem Heißhunger entgegen, mildert den psychoaktiven Rausch und beruhigt, sodass die Herzfrequenz weniger ansteigt, als bei Mono-THC-Konsum. Das funktioniert aber nur, wenn das CBD nach dem THC gegeben wird. Wird es nämlich vorher genommen, so ist auch der THC-Abbau gehemmt und dementsprechend wird der THC-Rausch noch stärker ausfallen.

Die Sinnhaftig- bzw. Sinnlosigkeit von CBD oder THC in Medikamenten hängt allein von der erwünschten Wirkung ab! 

CBD ohne Rezept? 

Wenn du dich für ein CBD-Produkt interessierst, dann ist es wahrscheinlich, dass du kein Rezept vom Arzt hast. Das bedeutet einerseits, dass Produkte mit einem THC-Gehalt von über 0,2 % nicht in Frage kommen. Andererseits hast du aber die Möglichkeit dich mit einem CBD-Nahrungsergänzungsmittel auszustatten.

CBD-Öl als Nahrungsergänzungsmittel

Aber wo liegt nun der Unterschied zu CBD-Medizin? Entscheidend ist, dass dein CBD als Nahrungsergänzung bezeichnet ist. Außerdem dürfen nicht mehr als 0,2 % THC enthalten sein. 

Unter diesen Anforderungen ist eine Abgabe an Volljährige in Deutschland zulässig und legal. Ebenso ist der Besitz legal und dir blüht keine Strafe, sollte du mit CBD „erwischt“ werden. 

In den CBD-Nahrungsergänzungsmitteln ist genau dasselbe CBD enthalten, wie in der Medizin (sofern für die Medizin kein synthetisches CBD verwendet wurde). Der Unterschied ist zumeist die Konzentration. Während beispielsweise in Epidiolex 100 mg CBD pro Milliliter enthalten sind, hat ein handelsübliches Öl zwischen 2,5 und 20 mg CBD pro Milliliter (je nach Hersteller). Das ist aber für dich kein Nachteil, denn 100 mg pro Tag wäre schon eine überdurchschnittlich hohe Dosierung. 

Sind rezeptpflichtige CBD-Medikamente besser? 

Prinzipiell sind rezeptpflichtige Medikamente nicht „besser“ als die vergleichbaren Nahrungsergänzungsmittel. Die Inhaltsstoffe sind sehr ähnlich oder sogar gleich, die Dosierung ist bei den Medikamenten höher, aber so auch für den Alltagsnutzer schwerer zu dosieren. 

Ein Vorteil des Medikamentes ist, dass es garantiert unter sterilen und optimalen Bedingungen hergestellt wurde. Doch das kann dir auch ein seriöser CBD-Öl-Anbieter bieten – dafür musst du nicht auf Pharmaka zurückgreifen. 

Achtung: Wechselwirkung bei CBD-Medizin

Die WHO hat CBD zwar als gesundheitlich unbedenklich eingestuft, doch solltest du nie vergessen, dass die Kombination verschiedener Medikamente im Körper ein exponentiell erhöhtes Risiko für Wechsel- und Nebenwirkungen verursacht. In geringen Dosierungen – wie sie bei Nahrungsergänzungsmitteln üblich sind – sind Wechselwirkungen noch sehr überschaubar und sollen nur selten auftreten. 

Doch wenn du medizinisch verordnet hohe Dosierungen CBD zu dir nimmst, ist es wichtig zu klären, dass sich dieses mit deinen anderen Medikamenten „verträgt“. Cannabidiol wird in der Leber verstoffwechselt und kann dort bestimmte Enzyme hemmen, die für die Aufnahme oder den Abbau anderer Stoffe benötigt werden. 

So kann es passieren, dass Medikamente zu schnell abgebaut werden und gar nicht wirken oder zu schnell in den Körper gelangen und sich eine Überdosierung einstellt. Umgekehrt wäre es denkbar eine benötigte Dosierung mit Hilfe von CBD „natürlich“ zu reduzieren, ohne die Wirksamkeit zu beeinflussen. Um hier aber präzise und sicher arbeiten zu können, bedarf es noch ausführlicher Studien zum Wirkmechanismus von CBD allein und in Kombination mit anderen Medikamenten. 

Fazit: CBD-Medizin als Indiz für Wirksamkeit des CBD? 

Wenn ein Stoff medizinisch untersucht wird und schon Zulassungsverfahren für Medikamente laufen, könnte das ein Anzeichen dafür sein, dass dieser Stoff tatsächlich einen erheblichen Nutzen für bestimmte Menschen haben kann. Dementsprechend positiv ist es, dass Cannabidiol als Medikament eingesetzt werden soll. 

Auch wenn Alltags-Nutzer von diesem Thema selten tangiert werden, findet sich doch eine positive Tendenz, die die Sinnhaftigkeit des CBD-Konsums bestätigen könnte. Aber wie gesagt: Es kommt immer auf deine Erwartungshaltung an! 

Gepostet von: Ca rina In: Root

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